Bittere Pleite für die deutschen Handball-Frauen bei der Europameisterschaft im österreichischen Innsbruck.
Trotz eines Traumstarts setzt es gegen die Niederlande eine herbe 22:29-Packung. Dabei spielt eine Spielerin die Hauptrolle, die aus der deutschen Bundesliga bestens bekannt ist. Holland-Torfrau Yara ten Holte, früher bei Borussia Dortmund, ist die alles überragende Spielerin, die unsere Werferinnen immer wieder zur Verzweiflung bringt.
Alina Grijseels bei Sportdeutschland.tv: „Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir sind super ins Spiel gekommen, scheitern dann zu oft an Yara im Tor. Dann spielen wir eine extrem schlechte zweite Halbzeit, nicht strukturiert, so kann man nicht gegen die Niederlande gewinnen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir das nächste Spiel gewinnen und in die Hauptrunde kommen.“
Dabei fängt es so gut an für die DHB-Frauen, die ihr erstes Spiel gegen die Ukraine klar mit 30:17 gewonnen hatten. Das Match gegen die starken Nachbarinnen war im Vorfeld als eine Art Finale um den Gruppensieg gewertet worden, doch zunächst dominieren nur unsere Mädels, gehen schnell mit 10:4 in Führung.
Handball-EM: Deutschland kassiert heftige Pleite gegen Niederlande
Doch dann kommt ten Holte in Fahrt, die von 2018 bis 2023 fünf Jahre lang bei Borussia Dortmund im Tor stand. Mitten in den deutschen Lauf hinein hält die Ex-BVB-Torhüterin drei Siebenmeter von Grijseels, Döll und Maidhof.
Irre: Bei einem Siebenmeter von Antje Döll bleibt ten Holte auf der Linie, entscheidet sich für die richtige Ecke und fängt den Ball sicher. Holland dreht die Partie, zur Pause führen plötzlich die Niederlande mit 15:14.
Ex-Nationalspielerin Anna Bitter – früher Loerper, verheiratet mit HSV-Vizepräsident Jogi Bitter – zur Pause bei Sportdeutschland.tv über ten Holte: „Sie hat schon zehn Paraden, das ist eine herausragende Leistung. Sie hat ihre Mannschaft ins Spiel gebracht.“ Zum Vergleich: Das deutsche Duo Filter/Wachter kommt zusammen nur auf drei Paraden zur Pause.
Nach der Halbzeit hält ten Holte einfach genauso weiter, die deutsche Offensive wird zunehmend unruhiger, wirkt einfalls- und planlos. Exemplarisch: Beim Stand von 21:24 muss die deutsche Mannschaft in Überzahl den Ball wegen passiven Spiels abgeben, ohne dass sie einen Wurf abgegeben hat. In. Überzahl.
Am Dienstag muss jetzt im letzten Vorrundenspiel gegen Island (20.30 Uhr/Sportdeutschland.tv) ein Sieg her, um wenigstens den Einzug in die Hauptrunde zu schaffen.