Weiter oder nach Hause? Das war die entscheidende Frage im ersten „EM-Endspiel“ der deutschen Handball-Frauen. Am Ende gibt es in Innsbruck ein souveränes 30:19 gegen Island.
Nach dem Sieg gegen die Ukraine und der Pleite gegen die Niederlande war die Konstellation klar: Mindestens ein Unentschieden musste gegen Island her, um neben den Niederlanden in die Hauptrunde in Wien einzuziehen.
Handball-EM: Deutsche Handballerinnen besiegen Island und sind weiter
Entsprechend nervös ging es los – bis hin zum 4:4 (9.). Dann schmeißt die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch vor allem in der Abwehr den Turbo an und lässt den Isländerinnen, die zwölf Minuten ohne eigenen Treffer bleiben, im Angriff kaum eine Chance. Auf der anderen Seite steht mit Hafdis Renötudottir (1,92m groß) zwar eine exzellente Torhüterin im Kasten. Dennoch gelingt Julia Maidhof, die für Valcea in Rumänien spielt, das 10:5 (19.).
Alles scheint für Deutschland in die richtige Richtung zu laufen. Aber ein größerer Vorsprung gelingt bis zur Pause (14:10) nicht.
Fehler auf beiden Seiten, schlechte Würfe. Es ist kein schönes Spiel. Aufreger nur, als Katharina Filter einen Wurf mit dem Gesicht pariert. Es ging aber gleich weiter für die deutsche Torfrau, die in den ersten zwölf Minuten der zweiten Hälfte bis hin zum 18:11 nur einen Gegentreffer zulässt. Außerdem gibt es ja auch noch unseren Tor-Engel. Nina Engel (Bensheim) zaubert bei acht Versuchen sieben Tore ins Netz. Stark! Als Emily Bölk das 26:16 erzielt (54.), wird es dann auch standesgemäß. Alexia Hauf macht die 30 voll.
Der Bundestrainer nach Abpfiff bei Sportdeutschland.TV: „Die Deckung war klasse. Nina hat vorn sehr mutig geworfen.“
Verdient deshalb ebenfalls: Nina Engel wurde als Spielerin des Spiels geehrt.
In der Hauptrunde ist nun die Schweiz nächster Gegner. Zudem warten neben Slowenien die dicken Brocken Norwegen und Dänemark. Gaugisch: „Für Träumereien sind wir nicht bereit. Wir denken von Spiel zu Spiel und wollen unsere Hausaufgaben machen.“
suisse