„Jetzt entscheiden wir mit dem Spiel in Gladbach, was der Punkt am Ende wert ist.“
Das sagte BVB-Boss Lars Ricken (48) nach dem 1:1 im Liga-Kracher gegen die Bayern am vergangenen Samstag, erhöhte so den Druck auf seine Mannschaft und Trainer Nuri Sahin (36).
Doch Dortmund verpasst mit dem 1:1 in Gladbach einen wichtigen Schritt in Richtung Konstanz und den zaghaften Angriff auf die Liga-Spitze voranzutreiben.
Dabei ist der BVB gleich doppelt im Glück und wird von der Cucurella-Hand gerettet!
Erst wird ein vermeintliches Bensebaini-Foul abseits der Kugel an Stöger vom Videobeweis überprüft. Dabei ist ein Kontakt zu erkennen. Schiri Stieler (Hamburg) zeigt aber nicht auf den Punkt (13.).
Dann trifft Reitz bei der folgenden Ecke mit einem Volley die ausgestreckte linke Hand von Guirassy (18.). So geht die Kugel nicht auf den Kasten von BVB-Keeper Kobel. Doch nach VAR-Check gibt Stieler – durchaus überraschend – erneut keinen Elfer.
Diese Szene erinnert stark an den Hand-Skandal von Spaniens Cucurella im EM-Viertelfinale gegen die deutsche Nationalmannschaft.
Sky-Experte Lothar Matthäus: „Es ist eine ähnliche Szene. Wenn die Hand da nicht wäre, würde der Ball aufs Tor gehen. Es gab auch schon Schiris, die da auf Elfmeter entschieden haben.“
Stieler erklärt nach Abpfiff am Sky-Mikro: „Der große Unterschied im Vergleich zum Spiel Deutschland gegen Spanien bei der EM ist, dass es dort ein Torschuss aus 5 – 10 Metern war und hier aus kurzer Distanz mit einer normalen Körperhaltung. Außerdem schwingt der Arm nach hinten durch, deshalb ist das nicht strafbar.“
In der zweiten Hälfte gibt es dann aber doch noch Strafstoß für Gladbach!
Nachdem Kobel einen Plea-Schuss abprallen lässt, hält Groß Kleindienst und ringt in zu Boden. Damit hindert er den DFB-Stürmer an einem möglichen Abstauber. Nach VAR-Check entscheidet Schiri Stieler (Hamburg) auf Elfmeter.
Kevin Stöger (31) bleibt vom Punkt cool, verwandelt sicher in die Mitte – 1:1 (71.)!
Kurz zuvor traf BVB-Juwel Jamie Gittens (20) zum 1:0. Nach Schlotterbeck-Pass dribbelt er in den Strafraum, lässt Scally und Honorat mit mehreren Übersteigern stehen und schlenzt die Kugel traumhaft in den rechten oberen Winkel. Von der Latte prallt die Kugel noch hinter die Linie (65.)!
Schon gegen die Bayern hatte Gittens mit einem Traumtor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung getroffen. Nun sein bereits 9. Liga-Tor in der laufenden Saison. Damit ist Gittens der BVB-Top-Torjäger.
Im Borussen-Duell hält Sahin an seiner 4-3-3-Erfolgstaktik mit „Krake“ Nmecha als alleinigem Sechser im Mittelfeld fest.
Seine Startelf tauscht er nur auf einer Position: Süle bekommt den Vorzug vor Kapitän Can, als Ersatz für den verletzten Anton.
Bitter: Dortmund-Neuzugang Beier bleibt angeschlagen liegen, humpelt nach 57 Minuten vom Rasen. Für ihn kommt Holland-Flitzer Malen. Auch Süle muss kurz vor Schluss angeschlagen runter (84.).
Damit dürfte das Duo für den Champions-League-Kracher am Mittwoch (21 Uhr) gegen Barcelona wackeln.