Der Horror von Magdeburg. Er war auch nach dem Bundesliga-Topspiel am Freitagabend überall spürbar.
Nach dem 5:1 der Bayern zu Hause gegen Leipzig wollten beide Trainer den Blick nicht aufs Sportliche richten. Zu klein wirkte das Geschehen auf dem Platz verglichen mit dem Leid des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Leipzig-Trainer Marco Rose (48) war auf der Pressekonferenz sichtlich angefasst. Zwischenzeitlich wirkte es, als stocke seine Stimme. Als kämpfe der gläubige Christ mit den Tränen.
Rose: „Ich möchte heute nicht über Schiedsrichter reden, auch wenig über Fußball. Weil wir alle dann ja auch früher oder später erfahren haben, was in Magdeburg passiert ist. Und wir sehr enttäuscht mit dem Ergebnis sind, enttäuscht mit dem Spiel, aber wir trotzdem sofort spüren, dass es viel wichtigere und entscheidendere Dinge gibt im Leben. Dass wir alle gerne wissen würden, wie geht‘s wem. Ich denke, das jedem hier klar ist, dass unsere Gedanken – und wenn man Christ ist auch die Gebete – an die Menschen da in Magdeburg gehen.“
Und über Anschläge in Deutschland: „Wir sind jetzt lange Zeit verschont geblieben. Und trotzdem wissen wir alle, dass das fast schon hier und da mit dazugehört. Ich würde mir wünschen, dass wir das unbedingt ändern. Ändern können. Und wie gesagt: Das relativiert dann eigentlich alles. Schiedsrichter egal, am Ende auch Ergebnis nicht ganz so wichtig. Und trotzdem wissen wir auch, dass sich morgen das Rad irgendwie weiterdreht.“
Sichtlich bewegt bat der Trainer die anwesenden Journalisten um Verständnis. Rose: „Im Moment habe ich irgendwie das Gefühl: Ich persönlich würde jetzt schon ganz gerne auch mal innehalten. Ich muss jetzt heute nicht über Fußball reden, wenn ich ehrlich bin.“
Auch beim Interview bei TV-Sender Sat.1 war Rose zuvor bereits sehr angefasst gewesen.
Unverkennbar: Das Geschehen in Magdeburg, zu dem Rose als gebürtiger Leipziger auch eine räumliche Nähe hat (beide Städte liegen nur ca. 125 Kilometer voneinander entfernt), ging ihm sichtlich nahe.
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