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Jeux paralympiques : notre géant du saut en longueur décolle maintenant ! | Sport

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Jetzt wird es ernst!

Heute Abend ab 20.36 Uhr (live in der ARD) greift unser unterschenkelamputierter Weitspringer Markus Rehm (36) in Paris trotz einer holprigen Saison nach seinem vierten Paralympics-Gold.

Sein letztes großes Ziel: 9 Meter!

Für den deutschen Weitspringer sind es die fünften Paralympischen Spiele, bisher hat er jedes Mal eine Medaille geholt: Bronze in Peking, Gold in London, Rio und Tokio.

Als er 14 Jahre alt war, änderte sich Rehms Leben schlagartig. Beim Wakeboarden geriet er im Jahr 2003 mit seinen Beinen in die Schiffsschraube eines fremden Bootes. Er erlitt eine Blutvergiftung und verlor in der Folge sein rechtes Bein.

Seit 14 Jahren ist der Weitspringer ungeschlagen.

Daher gibt es für ihn in Paris nur ein Ziel: „Ich möchte wieder Gold! Meine Serie soll weitergehen.“ Der Weltrekordhalter im Weitsprung der Klasse T64 schien lange in einer eigenen Liga unterwegs zu sein.

Auch wegen seiner großen Weiten kommen immer wieder Diskussionen auf, ob Rehm durch seine Prothese einen Wettbewerbsvorteil gegenüber olympischen Springern hat.

Trotz einer geringeren Anlaufgeschwindigkeit aufgrund der Behinderung soll bei Messungen festgestellt worden sein, dass Rehm mit Prothese eine überdurchschnittlich hohe Absprung-Geschwindigkeit hat.

Die große Frage: Ist die Prothese unfair, da sie quasi wie ein Katapult wirkt?

Der mehrfache Paralympics-Sieger, Welt- und Europameister und ARD-Experte Heinrich Popow (41) zu BILD: „Generell ist die Aussage über den Vorteil der Prothese zu einfach. Wenn eine Amputation und eine Prothese ein Vorteil wären, dann lade ich gerne diejenigen ein, die das denken, sich selbst zu amputieren.“

Popow, der im Weitsprung immer noch Weltrekordler in seiner Klasse ist, weiter: „Die Energie, die man aus der Feder haben möchte, muss man auch in die Feder bringen und dann entstehen diese Weiten. Nicht die Technologie treibt den Menschen an, sondern der Mensch die Technologie.“

Rehms [–>Paralympics-Weltrekord aus dem vergangenen Jahr liegt bei 8,72 Meter, der Weltrekord der Nicht-Behinderten von Mike Powell bei 8,95 Meter (1991 aufgestellt).

„Mein 8,72-Meter-Sprung war nicht perfekt, bei der Landung habe ich ein paar Zentimeter liegen lassen. Das stimmt mich zuversichtlich, dass noch mehr drin ist.“

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Quelle: AP04.09.2024

Ansonsten kämpft Rehm für mehr Anerkennung für den paralympischen Sport. „Bei den großen Diamond-­League-Meetings durften wir mit einer Gruppe von amputierten Springern in Lausanne und Silesia springen – das gab es so noch nicht“, sagt Rehm. „Ich würde mich freuen, wenn wir noch mehr Meeting-Direktoren überzeugen könnten.“

Auch in Paris gibt es eine Premiere: Dass der Weitsprung-Wettbewerb am Mittwoch zur Prime-Time im Free-TV (ARD) läuft, freut Rehm. „Das ist eine tolle Bühne für uns. Jetzt müssen wir aber auch abliefern.“

 
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