Kaum zu glauben, aber hier hatte Werder den besseren Durchblick.
Die Fans von St. Pauli und Werder sind eng miteinander befreundet, zeigten beim 2:0 der Bremer am Millerntor ihre starke Verbundenheit (die Gäste hatten 30.000 Ticketanfragen für 2.800 Tickets!) Samstagabend in vielen Pyros. Wegen des Qualms begann die Partie bereits sechs Minuten später, in der 48. Minute wurde das Spiel sogar unterbrochen. Zuvor brannte es auf beiden Seiten, extremer Rauch zog durchs Millerntorstadion. Um besser atmen zu können, hielt sich Werder-Torwart Zetterer das Trikot vors Gesicht.
In der 50. Minute unterbrach Schiedsrichter Hartmann die Partie. Beide Teams verließen den Rasen, zogen sich in die Kabine zurück. Erst nach 12-minütiger Pause konnte es weitergehen.
Schiri Hartmann nach dem Spiel bei „Sky“: „Die Spieler haben mir gesagt, dass sie lieber reingehen würden, weil der Rauch in den Augen brennt. Dann haben wir entscheiden, dass wir in der Kabine warten, bis wir grünes Licht haben – auch aus Köln.“
Er erklärt weiter: „Es war so, dass die Kameras für die Torlinientechnologie sind hier genau unter dem Dach angebracht. Und durch die Wetterlage konnte der Rauch nicht abziehen und auf den Kameras konnte man nichts sehen. Deswegen mussten wir noch warten, auch wenn die Zuschauer schon gesagt haben, dass es wieder geht. Relativ weit oben war aber noch Nebel.“
Während die Fans auf den Rängen glühten, war Werder eiskalt vorm Tor.
54. Minute: Der ehemalige St.-Paulianer Marvin Ducksch (30) ist auf der linken Seite da und zieht eiskalt ab, trifft zum 0:2 und seinem 50. Werder-Tor. Zuvor ärgerte bereits Ex-HSV-Verteidiger Derrick Köhn (25) St. Pauli mit seinem Treffer zum 0:1 (24.). Auch beim Führungstreffer kam Werder erst über die rechte Seite, gab dann auf links ab. Dabei warnte St. Pauli-Trainer Blessin bereits vor dem Spiel bei „Sky“: „Sie suchen immer die Optionen. Wenn sich Räume ergeben, dann spielen sie da auch gut rein.“
Der Aufsteiger kämpfte sich zwar immer wieder vors Werder-Tor, blieb aber wie schon fünfmal zuvor zuhause ohne eigenen Treffer.
Bei Bremen dagegen läuft’s: Auswärts holten sie jetzt 16 von 22 möglichen Punkten – nur die Bayern sind mit 17 Zählern aktuell besser. Zumindest für eine Nacht klettern sie dank des Sieges auf Platz 7.
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