Angela Merkel à Maybrit Illner : Poutine ne m’a pas intimidé

Angela Merkel à Maybrit Illner : Poutine ne m’a pas intimidé
Angela Merkel à Maybrit Illner : Poutine ne m’a pas intimidé

Zu selbstgefällig? Unbelehrbar? Naiv? In ihre Amtszeit fallen ein grausamer Krieg, ein beängstigendes Flüchtlingsproblem und die ersten Ursachen einer verheerenden Wirtschaftskrise. Doch Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel (70) ließ, wie in ihren Memoiren, jetzt auch bei Maybrit Illner (59) jeden Tadel an ihren folgenschweren Fehlentscheidungen mit kühler Teflon-Glätte abtropfen.

Angela Merkel bestreitet Putin-Gutgläubigkeit

Nach wie vor weigert sich Merkel, ihre Gutgläubigkeit vor Putins brutalem Angriff auf die Ukraine einzugestehen. Dabei formulierte Illner den Vorwurf schon so wachsweich wie möglich: „Hatte der Westen Anteil daran, weil er die Sicherheitsinteressen Russlands auch in Ihren Augen verletzt hat?“

▶︎ Merkels trotzige Antwort: „Darüber gibt es bis heute unterschiedlichen Auffassungen. Ich schreibe ja ganz offen, dass Präsident Selenskyj sagt, das war die fatale Angst vor Putin. Nein, das war es nicht. Es war meine Sorge, dass Putin das nicht tatenlos geschehen lassen wird.“

Deshalb habe sie, so Merkel, auf Zeit gespielt: „Ich hatte die Sorge, dass die Ukraine in eine Position gebracht wird, die auch uns dann belastet. Ich halte diese Entscheidung auch im Nachhinein für richtig.“

Ein ZDF-Einspieler zeigte Putins Reaktion von damals in absoluter Klarheit: „Du wirst nicht ewig Bundeskanzlerin sein“, drohte der Russe, „und dann werden sie Nato-Mitglied. Und das will ich verhindern.“ Jetzt behauptete Merkel dazu: „Und ich dachte, du bist nicht ewig Präsident. Also das hat mich jetzt nicht eingeschüchtert!“

Was die Bundeskanzlerin a.D. zum Hunde-Eklat mit Putin sagt

Die legendäre Szene, als Putin seinen schwarzen Labrador in den Raum schickte und damit die Kanzlerin erkennbar verunsicherte, wollte Merkel jetzt umdeuten: „Aber ich mache ja gute Miene zum bösen Spiel, nicht?“, sagte sie mit Blick auf das Foto.

Januar 2017: Merkel besucht Putin in Sotschi. Der Kreml-Herrscher holt seinen Hund dazu. Dass die Bundeskanzlerin Angst vor Hunden hat, weiß er angeblich nicht

Foto: picture-alliance/ dpa

Merkel weist Vorwurf von Selenskyj zurück

Den schweren Vorwurf Präsident Selenskyjs, sie trage eine „Mitschuld“ am Krieg, wies Merkel kalt zurück: „Ich bewundere ihn für seinen Mut. Trotzdem bin ich mit ihm unterschiedlicher Meinung. Das kann es ja geben.“

„Ich wünsche mir, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnt“, erklärte Merkel, fügte aber hinzu: „Dass ein militärischer Sieg für die Ukraine nicht ganz einfach ist, das konnte man ahnen.“

Diplomatische Lösungen gefragt

Wichtig sei, so Merkel zum Schluss, „dass man parallel immer auch diplomatische Lösungen mitdenken muss.“ Und da müssten alle mitreden, „die Ukrainer und auch ihre Unterstützer.“ Denn: „Es ist eigentlich ziemlich logisch, dass Freunde das gemeinsam tun.“

Die Bilanz der Bundeskanzlerin a.D.: „Ich habe das, was mir wichtig war, immer durchsetzen können.“ Und: „Als ich aus dem Amt ging, war die AfD bei elf Prozent, heute ist sie bei 18.“

Das von vielen Anhängern ersehnte Bekenntnis zu ihrer politischen Heimat kam ihr kaum klarer als sonst über die Lippen: „Die CDU“, erklärte sie ohne jede Begeisterung, „ist insgesamt meine Partei.“

 
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